Blende

Die Blende ist eine der Grundsätze der Fotografie, ob analog oder digital. In dieser Übersicht erkläre ich dir die Hauptfunktionen und Einflüsse, die sie aufs fertige Bild hat.

Funktionsweise und Einfluss der Belichtung durch die Blende bei Objektiven

 

Die Blende ist eine der drei zentralen Faktoren, die die Belichtung und das fertige Bild beeinflussen. Durch sie wird (mit-)bestimmt wie viel Licht auf den Sensor (oder früher auf den Film) kommt und wie klein oder groß der Schärfebereich ausfällt.
Die Blende besteht aus mehreren Lamellen und bildet mit diesen eine mehr oder weniger Runde Öffnung. Sie wird bei den meisten Objektiven in vordefinierten Stufen geschlossen. Bei digitalen Kameras und Objektiven funktioniert dies automatisch durch die Vorwahl an der Kamera welche wiederum manuell vom Benutzer oder automatisch von der Kamera festgelegt werden kann.
Die Angabe über die Blende auf dem Objektiv wird in der Regel mit f gefolgt von einer Zahl angegeben. Zum Beispiel f2.8. Diese Zahl gibt die maximale Blendenöffnung an. Diese Zahl berechnet sich aus dem Durchmesser der Eintrittspupille und der Brennweite. Sie gibt die Lichtstärke des Objektivs an, wieviel Licht also durch dieses Objektiv auf den Sensor gelangen kann. Übliche Werte sind zwischen 1.4 für sehr lichtstarke Objektive bis 4 für eher lichtschwache Objektive. Es gibt aber zu beiden Seiten Ausreißer und zusätzlich noch Zoom-Objektive die über den Zoombereich eine variable Offenblende haben.
Die Blende kann bei Digitalkameras in der Regel in ganzen, halben oder drittel Stufen geschlossen werden. Früher bei analogen Objektiven konnten in der Regel auch freie Stufen dazwischen gewählt werden. Dies ist aber in der Regel nicht notwendig. Üblicherweise stellt man die Blende über Drittelstufen oder halbe Stufen ein.

Im Folgenden eine Übersicht über die Blendenstufen

Eine beispielhafte Blendenreihe mit ganzen Blendenstufen (grün), halben Blendenstufen (gelb) und drittel Blendenstufen (rot). Zahlen gerundet.

Wissenswert

Beim Schließen der Blende spricht man auch von Abblenden, beim Öffnen von Aufblenden.

Eine volle Blendenstufe also zum Beispiel von f1.4 auf f2.0 bedeutet eine Halbierung der durchgehenden Lichtmenge. Andersherum also von f2.0 auf f1.4 natürlich dann wieder eine Verdopplung der Lichtmenge. Eine Verdopplung der Blendenzahl also zum Beispiel von f1.4 auf f2.8 wirkt sich also um Faktor 4 auf die Lichtmenge aus.

Die Blende ist direkt im Objektiv eingebaut und besteht aus mehreren sogenannten Lamellen welche sich kreisförmig schließen lassen. Je nach Art und Ausführung und vor allem der Anzahl der Lamellen bleibt die Öffnung dabei weitgehend rund oder wird immer eckiger beim Schließen. 

Auswirkungen der Blende auf den Bildlook

 

Neben der Belichtungszeit wirkt sich die Blende auch erheblich auf das spätere Bild aus. Insbesondere wird die Tiefenschärfe von dieser bestimmt. Die Blende bestimmt, wieviel Abstand von der Fokusebene aus gesehen das Motiv noch scharf ist. Dies wird zusätzlich noch von dem Abstand zum Motiv mitbestimmt (und damit indirekt von der Brennweite).

Als Faustregel gilt hier: Je weiter die Blende geschlossen ist und je weiter das Motiv entfernt ist desto größer der Schärfebereich. Dieser kann sich bei weitwinkligen Landschaftsaufnahmen und stark geschlossener Blende dann fast auf das gesamte Bild erstrecken bis auf den Nahbereich. Und im anderen extrem bei offener Blende und relativ kurzem Abstand nur wenige Millimeter lang sein. Letztgenannter Effekt wird gerne bei Portrait Aufnahmen eingesetzt um die Person vom Hintergrund freizustellen.

Freistellung

Zwei Beispielbilder mit starker Freistellung, der Hintergrund ist kaum oder gar nicht mehr zu erkennen.

Bei offenblendigen Aufnahmen wird daher auch oft von Freistellung gesprochen. Der unscharfe Hintergrund wird dann Bokeh genannt. Auf die Freistellung wirkt sich ebenfalls noch die Brennweite aus, dazu aber in dem entsprechenden Kapitel mehr Informationen.

Maßgeblich für diese Freistellung ist auch noch die Sensorgröße. Je größer dieser ist, desto mehr Freistellungspotential hat man bei gleicher Offenblende gegenüber einem kleineren Sensor. Dies kann aber auch nachteilig sein, da es auch viele Anwendungen gibt, wo der Schärfebereich möglichst groß sein soll.

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